Ärztemangel Ja oder Nein? – eine persönliche Betrachtung ohne Zahlen und Statistik

Als Babyboomerin-Studienbeginn 1970 war mir klar, zu viele wollen Medizin studieren. Wer damals vor der Ärzteschwemme warnte, wurde nicht gehört. Freier Hochschulzugang war ein Dogma! Wer warten konnte und wessen Feuer nicht erlosch, wurde aber belohnt- und fand im Beruf die Erfüllung. Von denen, die auf der Strecke blieben, sprach und spricht man nicht.

Nicht nur die Wissenschaft kann sich neuen Erkenntnissen und Tatsachen nicht verschließen- auch in der Gesellschaft lassen sich Entwicklungen nicht aufhalten. Dogmen ändern sich: Vom Massenstudium zur frühzeitigen Auslese: Eignungstests, Quoten und Knockout- Prüfungen an den Universitäten sind selbstverständlich geworden.

Steuerungsversuche müssten aktuelle unerwartete Entwicklungen berücksichtigen: Beispiele mit gesellschaftlicher Relevanz für eine gute medizinische Versorgung sind:

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Der Braindrain von Österreich ins Ausland- wegen unattraktiver Arbeitsbedingungen!

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und nicht ganz so unerwartet- ist der Mehrbedarf durch die Veränderung der Bevölkerungsstruktur: Alte Menschen und Menschen mit besonderen Bedürfnissen (z.b. mit Migrationshintergrund, Zunahme psychischer Probleme bei breiten Bevölkerungsgruppen) brauchen mehr und anders Ausgebildete im Gesundheitsbereich tätige.

Noch gibt es genügend Ärzte und Ärztinnen- aber mein Jahrgang dünnt aus- viele fliehen in die Pension- Warum?

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Angst vor Verschlechterung (Pensionsbedingungen- Eingriffe sind plötzlich denkbar- auch ein gefallenes Dogma!)

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Bürokratie- Überwachung statt Vertrauen- bindet Kapazität aller Betroffenen! Wer überwacht die Überwacher?

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EDV- braucht laufend teure Umrüstungen – rechnet sich das noch? – und will ich das überhaupt?

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Die Liste ließe sich fortsetzen- schreiben Sie – was hindert sie länger zu arbeiten? Was müsste sich ändern, damit Sie in Österreich bleiben? Anders positiver formuliert – Was würde Sie motivieren länger zu arbeiten?- Ihre Meinung ist gefragt!

Bei mir ist Hopfen und Malz verloren – ich arbeite gerne- engagiere mich noch immer- die Wahlarztoption muss erhalten bleiben – auch im Kleinformat. Es ärgert mich, dass niemand versucht die Ressource – erfahrene Ärzte und Ärztinnen – im Beruf zu halten! Wir könnten helfen die Versorgungslücke zu mildern- zumindest solange bis junge Koll. bereit sind die neu aufgebauten Strukturen im niedergelassenen Bereich mit Leben zu erfüllen.

Neue Strukturen – damit meine ich nicht zentral gelegene PHC – schon die Abkürzung ist aus dem sich gerade abschottenden Westen (USA) entlehnt. Ich habe die Aufbruchsstimmung in den 70 und 80 er Jahren erlebt – Warum ist die Begeisterung auf der Strecke geblieben? Warum werden wir Ärzte nicht gehört? Wie können wir eine neue für Ärzte und Patienten attraktive und für die Gesellschaft finanzierbare Lösung finden?

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